Helmut-Recknagel-Schanze und Ski-Arena in Bad Freienwalde
Heute kaum noch bekannt: Bad Freienwalde mit seinem weitläufigen Hügelgelände war einst ein Wintersportzentrum wie man es sonst nur in Bayern, Thüringen, im Riesengebirge und im Harz antrifft. Und nun darf wieder gerodelt, auf der Skisprungschanze gesprungen und Ski gelaufen werden.
Im Jahre 2017 wurde die größte der Freienwalder Schanzen feierlich in „Helmut-Recknagel-Schanze“ umbenannt – in Anwesenheit der Skisprunglegende!
Der Wintersportverein Bad Freienwalde 1923 e.V. sucht unermüdlich Nachwuchstalente. Ob Mädchen oder Junge, wer fünf Jahre oder auch älter ist, ist herzlich zu den folgenden Trainingstagen eingeladen:
- Montag: ab 16:00 Uhr Turnhalle (Athletiktraining)
- Mittwoch: ab 16:00 Uhr – Schanzenanlage
- Freitag: ab 16:00 Uhr – Schanzenanlage
- Sonnabend: ab 10:00 Uhr – Schanzenanlage
Die eigene Ausrüstung, wie Alpin-Ski, Skischuhe, Handschuhe, Skianzug oder alte Sportsachen und einen Ski- oder Fahrradhelm darf gern mitgebracht werden. Der Landestrainer Stefan Wiedmann, der selbst als Kind im Bad Freienwalder Skisportzentrum seine Leidenschaft gefunden hat und später nach Klingenthal ins Leistungszentrum wechselte, trainiert heute die Brandenburger Skijugend. Die Jungen und Mädchen des Wintersportvereins müssen sich trotz ihrer Herkunft aus der Norddeutschen Tiefebene nicht hinter den Leistungen anderer Skigrößen aus bekannteren Wintersportgebieten verstecken. Die Anerkennung Bad Freienwaldes als nördlichstes Wintersportzentrum Deutschlands wird regelmäßig durch den Besuch beliebter und allseits populärer Skisprungasse nachgewiesen. Sie alle waren schon hier: Helmut Recknagel, Adam Małysz, Martin Schmitt – um nur einige zu nennen.
Zum ersten „Märkischen Wintersporttag” im Jahre 1924 kamen Tausende von Besuchern. Rodeln und Eislaufen hatten bereits eine lange Tradition: Jetzt wurde der Ski-Langlauf zu einer zunehmend populären Disziplin. Das größte Interesse aber fand das Skispringen. Auf einer aus Schnee gebauten „Sprungschanze” am Papenberg fand 1924 erstmals ein Skispringen statt, bei dem bereits Weiten von sechs bis neun Metern imponierten. Das war der Anfang. 1929, beim 3. „Märkischen Wintersporttag” stand am Berghang zur Berliner Straße bereits eine Naturschanze bereit, deren Schanzenrekord bei 28 Metern gelegen haben soll. 24 Meter erzielte Birger Ruud, der spätere Olympia-Sieger.
Mitte der fünfziger Jahre besann man sich der Vorweltkriegstradition: Die Schanze wurde durch einen kleinen Turm im Anlauf erhöht und das Schanzenprofil verbessert, um Weiten bis zu 40 m erzielen zu können. Die Initiative war vergebens. Vor 41 Jahren fand das letzte Ski-Springen statt. Es heißt, der Schnee sei ausgeblieben; dass es seither nur milde Winter und keinen Schneefall gegeben hätte, wird sich aus den Aufzeichnungen des Wetteramtes wohl nicht ganz überzeugend belegen lassen.
Quelle: Aus dem Vereinskalender des Wintersportvereins Bad Freienwalde 1923-1932
Seit 2001 gab es Ideen, diese Skitradition wieder aufleben zu lassen: Wurden die Initiative und der Bau der 10-Meter-Schanze noch belächelt, ist das Skispringen heute eine feste Größe in Bad Freienwalde. Regelmäßige Skisprungwettbewerbe auf den mittlerweile vier Schanzen (K10, K20, K40, K60) – auch mit internationaler Beteiligung – sorgen für großes Publikumsinteresse.
Der 38 Meter hohe Schanzenturm bietet beste Gelegenheit einmal den Ausblick eines Skispringers vor seinem Absprung zu erfahren. Der Schanzenturm ist einer der vier Türme, deren Besteigung zur Erlangung des Bad Freienwalder Turm-Diploms nötig ist.
1929, beim 3. „Märkischen Wintersporttag” stand am Berghang zur Berliner Straße bereits eine Naturschanze bereit, deren Schanzenrekord bei 28 Metern gelegen haben soll. 24 Meter erzielte hier Birger Ruud, der Olympia-Sieger von 1936.